Home-Office, aber bitte mit Maske – was man als virtuelle Assistentin (nicht) zeigt
- Nina Saliternig
- 30. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Ein Blick hinter die Kulissen – passend zu Halloween.
Home-Office bedeutet: kein Dresscode, keine langen Büromeetings, keine Parkplatzsuche. Aber auch: kein Applaus, kein Schulterklopfen, kein Kaffeeklatsch (außer hin und wieder mit dem Saugroboter) - und ziemlich oft: keine Sichtbarkeit.
Wer mich kennt oder meine anderen Beiträge gelesen hat, weiß, dass ich nicht den ganzen Tag mit einem Latte Macchiato im Hoodie auf der Couch sitze und gelegentlich auf „Senden“ klicke. Tatsächlich bin ich die Frau hinter dem Kalender, die heimliche Planerin, die E-Mail-Zauberin und die Task-Jongleurin mit Tunnelblick. Um es auf den Punkt zu bringen, die unsichtbare rechte Hand. Oder, wie mein Sohn sagen würde, die Frau, die während seines Eishockeytrainings mit dem Laptop und in Daunenjacke auf einem kalten Metallstuhl sitzt und dabei aussieht, als würde sie die Welt retten (was ich auch tue 😉).

Das neue Superhelden-Cape ist unsichtbar.
Passend zu Halloween frage ich mich: Tragen wir, die wir tagtäglich im Home-Office sitzen, nicht alle irgendwie eine Maske?
Die Maske der Professionalität, auch wenn im Hintergrund der Hund bellt; bei mir kräht der Hahn (ihr erinnert euch, von früh bis spät).
Die Maske der Ruhe, während der Nächste, mit „Können wir das kurz bis morgen machen?“ bildlich gesprochen, um die Ecke kommt.
Die Maske der Allwissenheit, wenn Tools streiken, Deadlines näher rücken und wir innerlich schon den nächsten Kaffee - besser gleich intravenös - planen.
Und ich liebe meinen Job. Gerade weil ich nicht im Rampenlicht stehen muss, um gute Arbeit zu machen.
Hinter den Kulissen glitzert wenig – aber die Maschinerie läuft.
WWas auf Instagram glänzt, ist in Wirklichkeit, strukturierte Projektplanung. Heißt, 40 Tabs offen und jeder für eine andere Aufgabe. „Hast du das schon erledigt?“ – „Längst. Und das nächste gleich mit.“ Microsoft 365, SharePoint, SAP, Stackfield, Notion – du darfst dir ein Tool aussuchen, ich kann sie fast alle. Und die, die ich noch nicht kann, lerne ich, wenn es nötig wird
.
Virtuelle Assistentin zu sein bedeutet, mitzudenken, mitzuplanen und mitzustrukturieren - und das alles ohne viel Tamtam. Oft sogar so unauffällig, dass es niemand merkt. Und genau das ist die Kunst.
Die Zauberformel lautet: Eine gute Zusammenarbeit braucht keine Maske, sondern in erster Linie Vertrauen.
Natürlich kann ich professionell auftreten, Dinge strukturieren und organisieren sowie alles hübsch sortieren und aufbereiten. Die beste Zusammenarbeit basiert jedoch auf etwas ganz anderem, nämlich Vertrauen, ehrlicher Kommunikation und dem Gefühl, gesehen zu werden – auch wenn man meistens unsichtbar arbeitet.
Ich werde morgens um 8 Uhr angeschrieben „Ich weiß, du bist eh schon dran, aber …“ – und genauso bin ich. Nicht, weil ich in die Zukunft blicken kann, sondern weil ich mitdenke und mitlaufe – aber kein Mitläufer. Weil ich, so gut es geht und wenn immer möglich, den anderen den Rücken frei halte – selbst wenn ich selbst gerade mit einem Thermobecher in einer Eishalle sitze.
Zum Schluss noch ein paar Fun Facts aus meinem „virtuellen“ Leben (in echt):
Ja, ich habe schon öfter einen Teams-Call im Auto gemacht. Vom Parkplatz vor der Eishalle. Mit Hotspot. Bei Minusgraden.
Ja, ich habe ein eigens kreiertes Farbsystem für Kalendereinträge und Projekte, das außer mir definitiv niemand versteht - muss es aber zum Glück auch keiner.
Und ja, ich habe auch schon mal mit nassen Haaren am Schreibtisch gesessen, weil der Tag zu schnell kam und die Dusche zu spät war. (Keine Maske. Nur echtes Leben.)
Mein Fazit?
Ich trage keine Maske, sondern bin einfach gut organisiert. Aber manchmal hilft auch ein guter Kaffee und ein bisschen Schokolade aus meinem Geheimfach 😊.







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