Out of Office – und dann?
- Nina Saliternig
- 15. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Ich habe es wieder getan: Out of Office aktiviert, mit einem tiefen Seufzer und der stillen Hoffnung, dass mein Kopf diesmal auch mitspielt. Die automatische Antwort ist auf allen Kanälen eingerichtet, die Koffer sind fast gepackt und der Laptop (zumindest theoretisch) im Schrank verstaut. Urlaub ist Familienzeit, nichts tun, sich treiben lassen, Zeit zum Abschalten. Abschalten? Na ja.
Denn während mein Körper brav im Sonnenstuhl Platz nimmt und ich den aktuell angesagte Sommer-Drink langsam genieße, arbeitet mein Kopf auf Hochtouren weiter. "Hast du die Deadline auch wirklich kommuniziert? Und was war da, mit der einen Anfrage, hast du alles beantwortet?" Ich bin sicher, viele von euch kennen dieses Phänomen: Man ist körperlich weg, aber mental noch am Schreibtisch.
Dabei wollte ich dieses Mal wirklich runterkommen. So richtig. Mit Sand zwischen den Zehen, Salzwasser in den Haaren und maximal einem Notizbuch als analoger Begleiter. Stattdessen: Smartphone. Nur mal kurz das Wetter checken. Und schwupps, 15 ungelesene Mails später, erinnere ich mich daran, dass ich eigentlich nur das Wetter checken wollte.
Es ist gar nicht so einfach, sich von dieser permanenten Erreichbarkeit zu lösen. Wir sind es gewohnt, immer bereit zu sein. Antworten zu geben. Reaktionsschnell zu sein. Wer länger als zwei Stunden auf eine Nachricht nicht antwortet, wirkt fast wie aus der Zeit gefallen. Aber genau das ist Urlaub doch: aus der Zeit fallen. Einmal nicht funktionieren. Mal wieder nur ich selbst sein.

Das ist meine Strategie. Planung und Vorbereitung sind unerlässlich. In allen Kalendern sind die Tage wirklich als frei und abwesend markiert. Meine Mailboxen sind komplett aufgeräumt und sind leer, wenn ich meinen Schreibtisch in den Urlaub verlasse. Alle, die es wissen müssen, und vielleicht auch ein paar mehr, sind über meine Abwesenheit informiert und wissen, wo sich alles befindet, falls etwas gebraucht wird. Menschen als Back-Up, denen man vertraut, sind Gold wert. Wenn jetzt noch tolle Urlaubsabenteuer anstehen und mich in der Zeit, in der nichts geplant ist, ein gutes Buch mich mehr fesselt als mein Posteingang, kann der Erholung eigentlich nichts mehr im Wege stehen.
Mein Fazit nach dem Urlaub? Ich bin wieder da. Vielleicht nicht vollständig entkoppelt von der Arbeit, aber mit ein bisschen mehr Abstand. Und ich habe mir fest vorgenommen, die Out of Office Zeit beim nächsten Mal nicht nur zu verschicken, sondern auch wirklich zu leben. Wie war das noch gleich mit den Vorsätzen?







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